top of page

Niklas Schügerl - Sein Plädoyer für verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz

beauftragt von Prof. Dr. Friedrich Schipper

verfasst von Niklas Schügerl

 

"Und alles, was ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt
Gott, dem Vater, durch ihn." Kolosser 3:17

​

Dieser Vers aus dem Brief des Paulus an die Kolosser bietet einen inspirierenden Rahmen
für die Betrachtung der KI-Ethik. In einer Zeit rasanten technologischen Fortschritts ist es
wichtiger denn je, dass wir uns mit den ethischen Implikationen unserer Handlungen
auseinandersetzen, insbesondere wenn es um die Entwicklung und Nutzung von Künstlicher
Intelligenz (KI) geht. Und genau das habe ich zu meiner Lebensaufgabe gemacht.
Fasziniert von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und gleichzeitig besorgt über die
potenziellen Risiken von KI, sehe ich es als Student der Publizistik- und
Kommunikationswissenschaften als meine Aufgabe, mich intensiv mit diesem Thema
auseinanderzusetzen. Den Versuch, ein KI-Fachbuch von einer KI schreiben zu lassen habe
ich mit meinem Buch „Chat GPT – Ein Buch von mir, über mich“ gewagt. Jedes einzelne
Wort wurde von der bekannten KI „Chat GPT“ durch meine Anweisungen generiert. Das
beeindruckende Ergebnis motivierte mich dazu, die Thematik noch tiefgründiger zu
erforschen. Das Resultat meiner intensivierten Auseinandersetzung mit KI: Obwohl KI primär
technologisch basiert ist, nimmt Ethik eine besonders zentrale Rolle ein.


In Bezug auf ethische Grundüberlegungen verfüge ich dank meines familiären Hintergrundes
über ein breites Netzwerk an kompetenten Ansprechpartnern. Der Bruder meiner
Großmutter, Monsignore Dr. Ernst Pöschl, in unserer Verwandtschaft unter dem weit
verbreiteten Namen „Onkel Ernst“ bekannt, ist nur einer von vielen Geistlichen in meiner
Verwandtschaft, denen ich mit gutem Gewissen bei innerchristlichen und allgemeinen
ethischen Fragen zu Rat ziehen kann. Auch der Cousin meines Großvaters, Dechant Erwin
Schügerl, war lange Pfarrer in Mattersburg. Mein Großcousin Pater Georg, der als
Zisterzienser im Wr. Neustädter Neukloster tätig ist, befindet sich für mich in geringer
Entfernung, da ich in Neudörfl im Burgenland gleich neben Wr. Neustadt wohne.


Besonders groß war demnach die Freude, letzten Februar im Stift Zwettl einen meiner
Vorträge über „Künstliche Intelligenz“, eine Tätigkeit, der ich schon seit geraumer Zeit mit
Begeisterung nachgehe, präsentieren zu dürfen. Einem oft noch sehr unerfahrenen Publikum
erkläre ich auf der einen Seite die Gefahren die KI mit sich bringt, auf der anderen Seite
betone ich jedoch immer, dass sich kein Mensch vor Künstlicher Intelligenz fürchten braucht.
Meine oft wiederholte Aussage „KI ist per se weder gut noch böse. Alleine die Absichten der
Menschen sind es.“ verursacht bei den Zuhörern ein zwiespältiges Gefühl. Dabei sind
gerade die Personen, welche bei meinen Vorträgen anwesend sind, diejenigen die sich nicht
unbedingt vor Entwicklungen im KI Bereich Sorgen machen müssen. Die alleinige
Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz und ethischen Grundgedanken ist der erste
wichtige Schritt in Richtung „Mit KI und nicht gegen KI“.


Künstliche Intelligenz ist schon lange ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft, der enormen
Mehrwert bringt. Wenn man berücksichtigt, dass durch KI Brustkrebs in besonders frühen
Stadien erkannt werden kann, wäre es wohl unverantwortlich, jene Technologie nicht zu
nutzen. Technologisch gesehen sind wir nun mal an einer Stelle angelangt, wo wir uns
eingestehen müssen, dass einzelne Teilbereiche von einem Computer, einer Künstlichen
Intelligenz besser erledigt werden können. Wer nun glauben mag, der Mensch sei
überflüssig, der möge sich gewaltig irren, da genau das Gegenteil der Fall ist. Gerade im
neunen „KI-Zeitalter“ sind das menschliche Tun, menschliche Werte, menschliche Kontrolle
und menschlicher Zusammenhalt untereinander von besonderer Wichtigkeit. Auffällig an

jener Aufzählung ist das wiederholte Wort „menschlich“, welches eben niemals von einer
Künstlichen Intelligenz ersetzt werden kann.


In welche Richtung zukünftige KI-Entwicklungen gehen, bestimmen einzig und alleine wir
Menschen. Und jeder der etwas zu bestimmen oder zu sagen hat, der muss auch die
Verantwortung tragen. Eine verantwortungsbewusste KI-Entwicklung, aber genauso
verantwortungsbewusste KI-Nutzung sind essentiell, wenn mein viel zitierter Satz „Mit KI,
und nicht gegen KI“ verwirklicht werden soll. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten,
indem er sich über die ethischen Herausforderungen von KI informiert, aktiv an der
Diskussion teilnimmt und andere Meinungen respektiert. Lasst uns unser Handeln im
Angesicht Gottes und zum Wohle der Menschheit gestalten.

​

Herzlichst,
Ihr Niklas Schügerl

​

​

bottom of page